EU-Zahlungsregulierung 2024: Drei wichtige Meilensteine

5 min read|Published January 04, 2024
EU payment milestone image

Bei der Finanzregulierung in der Europäischen Union im nächsten Jahr gibt es drei wichtige Entwicklungen, die die Zukunft der Zahlungsdienste prägen werden: Im Folgenden werfen wir mit Jan van Vonno, Head of Industry & Wallets bei Tink, einen Blick auf die Instant Payment Regulation, die EU-Wallets für digitale Identitäten und das SPAA-Scheme.

Zusammenfassung
  • Die Instant Payment Regulation ermöglicht die sofortige Abwicklung von Zahlungen. Dadurch können Händler verstärkt auf PIS für kommerzielle Anwendungsfälle zurückgreifen.

  • Die europäische Digital Identity Regulation soll die EU-weite Akzeptanz der staatlich ausgestellten Digital Identity Wallet fördern und auf diese Weise für eine sichere Kundenauthentifizierung sorgen.

  • Die SPAA-Regelung des Europäischen Zahlungsrats unterstützt differenzierte Zahlungsmöglichkeiten. Dadurch trägt sie zu einem Abbau der Beschränkungen von Girokonten bei - beispielsweise tageslimitierte Zahlungen.

Zusammenfassung
  • Die Instant Payment Regulation ermöglicht die sofortige Abwicklung von Zahlungen. Dadurch können Händler verstärkt auf PIS für kommerzielle Anwendungsfälle zurückgreifen.

  • Die europäische Digital Identity Regulation soll die EU-weite Akzeptanz der staatlich ausgestellten Digital Identity Wallet fördern und auf diese Weise für eine sichere Kundenauthentifizierung sorgen.

  • Die SPAA-Regelung des Europäischen Zahlungsrats unterstützt differenzierte Zahlungsmöglichkeiten. Dadurch trägt sie zu einem Abbau der Beschränkungen von Girokonten bei - beispielsweise tageslimitierte Zahlungen.

2023 war ein wichtiges Jahr für die Regulierung: Es wurde der Grundstein für die Entwicklung von Open Banking und Open Finance in der EU gelegt. Nach der dritten Zahlungsdiensterichtlinie (PSD3), der neuen Zahlungsdiensteverordnung (PSR1) und dem Vorschlag für den Zugang zu Finanzdaten (FIDA) stehen noch viele weitere Entwicklungen an. Und über die Regulierung hinaus ist zudem der Start der ersten freiwilligen branchenweiten Premium-API-Initiative zu erwarten.

Jan erklärt,was die drei 2024 anstehenden Meilensteine beinhalten, und wie er ihre Auswirkungen auf die Zahlungsverkehrssysteme in den nächsten drei bis fünf Jahren einschätzt.

Instant Payment Regulation

Die von der Europäischen Kommission vorgeschlagene Verordnung über den elektronischen Zahlungsverkehr soll die Abwicklung von Zahlungen in Echtzeit im gesamten Euroraum ermöglichen. Dies eröffnet Händlern viel Potenzial, da sie sich bei kommerziellen Anwendungen stärker auf den sicheren Payment Initiation Service (PIS) verlassen können. Zahlungsverzögerungen oder die Notwendigkeit, Gelder zu sperren, gehören damit der Vergangenheit an.

„Die bevorstehende Regulierung von Instant Payments hat das Potenzial, einen echten Wandel herbeizuführen“, prophezeit Jan. „Die breite Verfügbarkeit von Echtzeitzahlungen in der Eurozone war einer der fehlenden Bausteine, um Account-to-Account-Zahlungen zu einer überzeugenden Zahlungsmethode für Händler zu machen.“

EU Digital Identity Wallet

Die vorgeschlagene Europäische Digital Identity Regulation wird mit der Einführung und EU-weiten Akzeptanz eines staatlich ausgestellten EU Digital Identity Wallet (EUDIW) umgesetzt. Voraussetzung ist ihre Akzeptanz durch die Banken. Dann können ihre Kunden die EUDIW für die starke Kundenauthentifizierung (SCA) verwenden, wenn sie eine Zahlung veranlassen oder online auf ihr Konto zugreifen.

Das soll helfen, betriebliche und verbraucherbezogene Herausforderungen im Zusammenhang mit PIS zu überwinden. So werden mit der EUDIW alle größeren Hürden beseitigt – etwa die manuelle Eingabe von Benutzernamen, Passwörtern und IBANs oder andere überflüssige Schritte. Das sorgt für einen reibungslosen SCA-Fluss und steigende Konversionsraten.

„Das EUDIW bedeutet einen großen Fortschritt für die Identitätsauthentifizierung“, ist Jan überzeugt. „Dienste wie Schwedens BankID werden in der EU immer häufiger genutzt. Das macht einige der größten Herausforderungen bei der starken Kundenauthentifizierung SCA obsolet. Die Identitäten von Zahlenden und Händlern werden nahtlos in den Transaktionsprozess integriert – eine revolutionäre Entwicklung.“

SPAA-Regelung

Mit dem SPAA-Scheme (SEPA Payment Account Access) führt der Europäischen Zahlungsrat ein kommerzielles Rahmenwerk für Premium-APIs ein. Es bietet differenzierte Zahlungsfunktionen und hilft, allgemeine Girokonto-Beschränkungen zu überwinden, beispielsweise tageslimitierte Zahlungen.

SPAA soll Vermögensverwaltern wie Banken helfen, aus ihren PSD2-Investitionen eine gesunde Rendite zu erzielen. Eine Möglichkeit besteht zum Beispiel darin, Premiumfunktionen bereitzustellen, mit denen Asset Broker wie Tink differenzierte Zahlungsdienste einführen können.

„Mit der SPAA-Regelung lassen sich zahlreiche Einschränkungen überwinden, die mit PSD2 und Girokonten verbunden sind“, ist Jan überzeugt. „Wir hoffen, dass sich viele Banken dem System anschließen. Denn es ermöglicht die Einführung von Zahlungsgarantien, dynamisch wiederkehrende Zahlungen sowie automatisierte Überweisungen zwischen Konten unter gleichem Namen.“

Wir bieten Unterstützung

Tink liefert wie immer die richtigen Einblicke und kann bei der nächsten Phase der EU-Finanzregulierung unterstützen. Wir tauschen uns auf vielen Ebenen mit vielen Stakeholdern aus und freuen uns auf die Möglichkeiten, die sich aus der Kombination der regulatorischen Neuerungen ergeben. Mit Open-Banking und einem breiter aufgestellten Finanzökosystem bewegen wir uns in die richtige Richtung. 

Wendet euch an uns, wenn ihr dabei Hilfe benötigt, eure Systeme für die neue Finanzwelt zu optimieren und anzupassen.

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